Ausstellung „Das Getto“ ein voller Erfolg.

 

Die Ausstellung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) zeigte in den letzten zwei Wochen auf Roll-ups 35 von 140 Fotos, die der Wehrmachtsangehörige Heinrich Jöst am 19. September 1941, seinem Geburtstag, ohne Auftrag bei einem Spaziergang im Warschauer Getto aufnahm. Heinrich Jöst war zu der Zeit in der Nähe von Warschau stationiert. Ein Spaziergang durch das Getto war bei deutschen Soldaten an dienstfreien Tagen eine beliebte „Freizeitgestaltung“.

„Es ist wichtig, dass wir unsere Schülerinnen und Schülern mit unserer Vergangenheit konfrontieren. Das hilft, die aktuellen politischen Herausforderungen besser einordnen zu können“, erklärt Matthias Groß, Schulleiter des BKSN.

„Auch im eigenen Interesse haben wir die Pflicht hinzusehen, wo gefährliche Entwicklungen beginnen, jeder Einzelne in seinem Umfeld ist dafür verantwortlich wie gesprochen wird und was geschieht oder auch nicht“ ergänzt Monika Schrader-Bewermeier, Vorsitzende des GCJZ, Paderborn.

Als das Vernichtungslager Treblinka, 80 km von Warschau entfernt, fertiggestellt war, begann in Warschau die als „Umsiedlungsaktion“ bezeichnete Liquidierung des Gettos. Ab dem 22. Juli 1942 waren in knapp zwei Monaten bis 300.000 Menschen zur Ermordung in die Gaskammern deportiert worden. Der Aufstand der verbliebenen Juden im Warschauer Getto gegen die Deutschen begann am 19. April 1943 und endete am 16. Mai 1943 mit der völligen Vernichtung des Gettos, nur wenigen Juden gelang die Flucht. „Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr“ (SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Jürgen (Josef) Stroop aus Detmold, Führer der Großaktion im Getto ab 19 April 1943) am 16. Mai 1943 in seinem Abschlussbericht.

2023 jährt sich dieser Aufstand zum 80. Mal. Das Berufskolleg Schloß Neuhaus nahm das zum Anlass, die Ausstellung „Das Getto“ zu zeigen.