Verwaltungsfachangestellte in Berlin

Nach zwei coronabedingten Verschiebungen konnten die Verwaltungsfachangestelltenklassen V20a und V20b am 17.08. 2022 endlich ihre Studienfahrt nach Berlin antreten. Pünktlich um 8:00 Uhr ging es mit dem Reisebus los. Nach ca. 6 Stunden Fahrt (fast ohne Stau) erreichten wir Berlin. Und schon wartete die erste „Sehenswürdigkeit“ auf uns, auf die uns der Busfahrer allerdings aufmerksam machen musste, weil wir sonst diese europaweite Einmaligkeit übersehen hätten: Ein Drive-In Briefkasten für Autofahrer.

Nach einigen weiteren Minuten Busfahrt durch Berlin Mitte war nun das Aletto Hotel Potsdamer Platz erreicht, welches für die nächsten drei Tage unsere Unterkunft werden sollte. Nach einem kurzen „Einleben“ im Hotel, dem Erkunden der Dachterrasse und einigen bei dem warmen Wetter nötigen Erfrischungsgetränken stand der erste Programmpunkt, der Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, an. Dieses war fußläufig erreichbar, sodass dort nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt bei einer Erkundung des Denkmals eigene Eindrücke gesammelt werden konnten. Der Rest des Tages konnte frei gestaltet werden, was viele Gruppen dazu nutzten, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Am Donnerstag stand der Besuch des jüdischen Museums auf dem Programm.
Aufgeteilt in drei Gruppen wurden wir durch das Museum geführt. Neben dem jüdischen Leben in Deutschland wurde auch auf die Architektur des Gebäudes mit ihren symbolischen Bezügen zur Schoa eingegangen.

Abends hieß es dann „Bühne frei!“ für die Darsteller der Shakespeare Company Berlin. Auf der 2022 als Open-Air-Theater errichteten Freilichtbühne aus Holz (dem Globe-Theater in London nachempfunden) saßen wir wie zu Shakespeares Zeiten auf einer halbrunden Tribüne, und verfolgten das Drama „Der Kaufmann von Venedig“. Hierbei spielte das Wetter, entgegen allen Erwartungen, noch bis zum Ende des Stückes mit, sodass erst der Rückweg zum Bus durch einen starken Regenschauer für eine (ungewollte) Abkühlung sorgte.

Am letzten Tag ging es mit der M5 zur Gedenkstätte Hohenschönhausen.  Zeitzeugen führten durch das ehemalige Stasi-Untersuchungsgefängnis, das seinerzeit auf keiner Berlinkarte zu finden war. Besonders bewegend war für uns, als sie im anschließenden Gespräch von ihrer Zeit als Insasse des Untersuchungsgefängnisses berichteten. Beeindruckt waren wir auch, dass sie bereit sind, ihre Erfahrungen weiterzugeben, auch wenn das manchmal emotional sehr belastend sei, wie ein Zeitzeuge anmerkte. Aber es sei wichtig, damit uns klar sei, wie wichtig Demokratie und Meinungsfreiheit seien, für die es sich immer einzusetzen gelte.

Den letzten Abend ließen wir gemeinsam auf der Terrasse des Hotels ausklingen. Die Tage waren wie im Flug verflogen. Viel Wissenswertes haben wir mitgenommen und wir sind als Klassengemeinschaft nochmals ein Stück zusammengewachsen.