Erasmus – Mobilität in Apulien, Italien

 Migration ist Teil der Menschheitsgeschichte und wird dies auch in Zukunft bleiben. Wahrscheinlich könnten fast alle Familien von einer Migrationsgeschichte vorangegangener Generationen erzählen. Diese Aussage konnte beim Mobilitätstreffen vom 21.-26.11.2022 im Rahmen des Erasmus+-Projektes zum Thema Migration bestätigt werden. Ort der Mobilität war die Pertini-Anelli-Schule in Turi sowie die Region Apulien. Angelina, Liyan, Luana, Nathalie, Noah, Philipp und Yassin, Schülerinnen und Schüler aus der HF21a der Höheren Handelsschule, setzten sich gemeinsam mit jeweils sechs Jugendlichen aus Polen, Italien und Spanien und den begleitenden Lehrkräften eine Woche lang mit dem wichtigen und aktuellen Thema „Migration in der EU – Bereicherung und/oder Bedrohung?“ auseinander.

Nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel Alta Cortavilla in Conversano startete für die Erasmus-Gruppe die Mobilität in der Partnerschule in Turi. Dort wurden die Erasmus-Studenten und die sie begleitenden Lehrerkräfte von den italienischen Gastgebern empfangen. Zum Einstieg berichteten italienische Studenten über ihre Migrationserfahrungen und beantworteten die Fragen der Teilnehmer/-innen. Anschließend fand ein pädagogisches Rollen- und Simulationsspiel zum Thema Migration in Europa statt. Ziel war es, das Bewusstsein für die Komplexität des Migrationsprozesses und die Schwierigkeiten zu schärfen, mit denen Migranten und Flüchtlinge in Europa konfrontiert werden.

Im weiteren Verlauf der Woche tauschten sich die Erasmus-Teilnehmerinnen und Teilnehmer in länderübergreifenden Kleingruppen zu Themenschwerpunkten wie Integration und Ausgrenzung, Diskriminierung, Vorurteile, Rassismus, Privilegien und Menschenrechte aus.

Im Forum der Schule präsentierten die Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Länder Zahlen und Fakten zur aktuellen und historischen Migration des jeweiligen Heimatlandes. Themen waren hier beispielsweise die rechtliche Situation, Beschäftigungsmöglichkeiten und Integration von Einwanderern sowie Probleme der illegalen Einwanderung. In einer gemeinsam mit Politikern aus dem Raum Apulien stattfindenden Podiumsdiskussion zum Thema „Migration – Chance oder Bedrohung? Welche Rolle sollte die Politik hier übernehmen?“ erhielt die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die aktuelle Migrationspolitik des Gastgeberlandes.

Auch die gemeinsamen Unternehmungen trugen zur interkulturellen Kommunikation der Erasmusgruppe aus den vier EU-Ländern bei. Während der Besichtigung zahlreicher kultureller Sehenswürdigkeiten wie der Hafenstadt Monopoli mit seinem Fischereihafen, der Kathedrale und des Castel Carl V. , während des Rundgangs durch die Hafenstadt Trani oder der Begehung der zum Weltkulturerbe ernannten Trulli-Häuser in Alberobello wurde die sehenswerte Region Apulien erkundet. Das imposante Bauwerk und ebenfalls Weltkulturerbe Castel del Monte in der Region Andria stammte aus der Zeit des Staufenkaiseres Friedrich II. Auch ein Besuch der Hauptstadt Bari mit der Basilica San Nicola durfte nicht fehlen.

Zum Abschluss der Reise besuchte die Erasmusgruppe das Squash-Center in Bari, um den in Pakistan geborenen Squash-Weltmeister Bilal Khan zu treffen. Dieser gab einen Einblick in sein Leben, seine Flucht aus Pakistan, seine Erfahrungen während der Migration in Italien sowie seine sportlichen Erfolge. „Nicht nur für die Integration, sondern auch für die Kommunikation in der globalen Welt sind Sprachkenntnisse und ein positives Mindset von herausragender Bedeutung,” gab Bilal der Erasmus Gruppe mit auf den Weg.

Nach einer Woche zahlreicher Eindrücke und Erfahrungen waren sich Angelina, Liyan, Luana, Nathalie, Noah, Philipp und Yassin einig, dass Integration und Migration wichtige gesellschaftspolitische Themen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind und Fremdsprachenkenntnisse sowie interkulturelle Kompetenz Türen öffnen – Türen zu fremden Menschen, zu fremden Ländern und fremden Kulturen sowie zu globalen Arbeitsmärkten.