ERASMUS + I BKSN erhält Fördermittel der EU

Die Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule mit dem Schwerpunkt Sprachen freuen sich, beim internationalen Europa-Lernprojekt „Erasmus plus“ dabei zu sein. Für David Steinborn bietet das Projekt die Möglichkeit, „mit Schulen aus anderen Ländern zusammen zu arbeiten, neue Menschen und auch die Schulsysteme der Partnerländer kennen zu lernen.“ Ingrid Geiß sieht im Projekt „eine sehr gute Chance neue Menschen aus anderen Kulturen kennen zu lernen“.

Im Fokus der Erasmus plus-Schulpartnerschaften stehen Begegnungen von Schülerinnen, Schülern und ihren Lehrkräften. Die am Projekt teilnehmenden vier Schulen erhalten von der EU eine Vollfinanzierung für alle zwischen September 2020 und August 2022 geplanten Aktivitäten, wozu auch Projektwochen in den Ländern der beteiligten Schulen gehören. Neben dem Berufskolleg Schloß Neuhaus (BKSN), das als die koordinierende Schule die Gesamtorganisation hat, sind es Schulen aus Polen, Spanien und Italien. Schulleiter Matthias Groß ist sehr zufrieden, dass bereits die erste Bewerbung des BKSN um Erasmus plus-Fördermittel ein Erfolg war. Für die deutschen Schülerinnen und Schüler sind es vor allem die Begegnungen mit den Jugendlichen aus Italien, Spanien und Polen, die ihre Motivation für das Projekt ausmacht. „Ich habe so etwas noch nie mitgemacht und daher freue mich sehr darauf“, sagt Luana Lo Giudice.

Die Idee für dieses Projekt entstand in enger Kooperation des BKSN mit seiner langjährigen polnischen Partnerschule in Zielona Góra. Die Partnerschulen aus Turi (Apulien) und aus El Astillero (Kantabrien) zeigten sehr schnell Interesse an einer Zusammenarbeit. In dem inhaltlich breit angelegten Projekt mit dem Titel „Migration in der EU – Bereicherung und/oder Bedrohung?“ werden insgesamt 100 Schülerinnen und Schüler das Thema Migration aus unterschiedlichen Perspektiven bearbeiten. Zuerst untersuchen sie die Migration in der Vergangenheit am Beispiel der Immigration von Juden in Polen. Polen bot früher ein Zuhause für eine große jüdische Gemeinschaft. In Kazimierz, dem Vorort Krakaus, in dem bis 1945 der Großteil der Krakauer Juden lebte, lernen die Schülerinnen und Schüler die jüdische Religion, in Auschwitz die Folgen des Antisemitismus kennen. In Deutschland, Italien und Spanien untersuchen sie den Aspekt Migration in der Gegenwart. In Deutschland beschäftigen sie sich in Unterrichtshospitationen, Interviews mit Vertretern der Schulen, Integrationszentren, lokalen Unternehmen mit deren Konzepten zur Integration von Zuwanderern. In Italien bekommen sie Einblicke in Flüchtlingsgeschichten und den Alltag der dortigen Immigranten, führen Interviews und Diskussionen mit Politikern durch. In Spanien untersuchen sie die langfristigen sozialen, wirtschaftlichen, steuerlichen und demografischen Auswirkungen der Einwanderung auf die spanische Wirtschaft.

Bei allen Aktivitäten werden die internationalen Schülergruppen eine Reihe von digitalen Produkten erarbeiten. Eines der Produkte wird eine Multimedia-Ausstellung sein, die die Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit dem Kreismuseum Wewelsburg erstellen werden. In den Räumen des Kreismuseums wird die Ausstellung über einen längeren Zeitraum einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein, um danach in den Ländern der Partnerschulen gezeigt zu werden. Solange das Corona-Virus Auslandreisen verhindert, arbeiten die internationalen Schülergruppen digital zusammen.